Ballroom

 

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Muskelspiele – Fitnesstraining im Tanzsport:
Fußarbeit.

Text: Kerstin Lange       Fotos und Grafik: Helmut Römhild

 

Fuss Training

Fußheben auf einem Bein: Die Ferse muß sich frei bewegen damit die Wadenmuskeln gedehnt werden können.

Werkzeug

Die Füße sind das wichtigste Werzeug des Tänzers. Mit ihnen halten die Tänzer Kontakt zum Parkett, mit ihnen kontrollieren sie Richtung und Geschwindigkeit ihrer Bewegungen, kontrollieren sie die Stabilität.

Immer wieder trainiert der Tänzer die schwierigen und kräftezehrenden Fußstellungen, denn sie bestimmen ja mehr oder weniger die Eigenart jedes Tanzes.

Schnell, stark und genau ...

Die explosive, schnelle Fußarbeit im Quickstep, das fließende Auf und Ab im langsamen Walzer und im Slowfox ist nur möglich, wenn die Füße richtig und genau gesetzt werden können – nicht nur, um erstklassig tanzen zu können, sondern auch, um Verletzungen zu vermeiden.

Leider sind die beteiligten Muskeln sehr verschieden und unterscheiden sich stark in Kraft und Leistung – ein natürliches Ungleichgewicht, das gute Ergebnisse verhindert und sogar gefährlich werden kann.

 

Die beteiligten Muskeln sind sehr verschieden, was Kraft und Leistung angeht.

Das Ungleichgewicht ist leicht zu erkennen. Heben Sie einfach den Unterschenkel an und entspannen Sie sich. Meistens geschieht nun folgendes:

•  Der herabhängende Fuß zeigt mit der Spitze nach innen und nach unten.
•  Der Fuß ist einwärts geneigt, das Gelenk leicht nach außen geknickt.

Pronation

Wackelig und schmerzhaft ...

Unter der Belastung des Trainings und im Wettkampf bereitet diese Fußstellung Schwierigkeiten:

•  Ungenaue Fußarbeit, besonders beim Rückwärtsgehen, bringt den Tänzer aus dem Gleichgewicht.
•  Die Einwärtsneigung kann zu Verletzungen führen: Der Tänzer knickt leicht um, besonders die Damen auf den hohen Absätzen.
•  Die Achillessehne wird überlastet und schmerzt nicht nur, sondern kann sogar reißen.

Ein gezieltes Fitnesstraining kann Schmerzen und Verletzungen verhindern und macht die Muskeln stark genug für genaue, kraftvolle und schnelle Fußarbeit.

 

Disclaimer


‘Workout’ im Tanzsport.

Damit sich Standardtänzer scheinbar mühelos zur Musik bewegen können, benötigen sie eine bemerkenswerte Fitness. Denn schon das 1 mal 1 der richtigen Haltung erfordert Kraft und ein optimales Zusammenspiel von Bändern, Sehnen und Muskeln.

Einfach nur zu tanzen reicht nicht aus, um Kraft und Beweglichkeit zu erhöhen.
Im Gegenteil: Tanzen bedeutet, das System der Bänder, Sehnen und Muskeln stundenlang arbeiten zu lassen, es unnachgiebig auszunutzen, herauszuholen was möglich ist und mehr.

Krafttraining ist notwendig, um die Anforderungen des Sports auszugleichen und damit der Körper die ehrgeizigen Ziele überhaupt erreichen kann.

In einer Reihe von Artikeln informiert Ballroom über Anatomie und beschreibt Übungen, die Kraft und Beweglichkeit verbessern und so gegen Verletzungen schützen.

Fitnesstrainerin Ute Römhild, Trainer Assistent Marc Moder und unser Model Martina zeigen, wie’s geht und informieren über die Hintergründe.

Falsch ausgeführte Übungen sind gesundheitsschädlich!
Sprechen Sie mit einem Fitnesstrainer, wenn Sie ein Krafttraining planen und trainieren Sie nur unter Aufsicht eines Fitnesstrainers.

 

Ute Römhild and Marc Moder stellen ihr Fachwissen zur Verfügung.

Ute Römhild

Ute Römhild

Fitnesstrainerin
TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de

Marc Moder

Marc Moder

Trainer Assistent
TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de

Die Fotos wurden im Fitness-Studio des TSV Glinde aufgenommen. Wir bedanken uns für die Unterstützung.

TSV Glinde e.V.

TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de


Die Füße sind aus kleinen Knochen zusammengesetzt,

die durch ein vielschichtiges Gewebe aus Bändern zusammengehalten werden.

Sie haben grundsätzlich 2 Schwachpunkte:

•  Die Achillessehne, die von der Wade zur Ferse führt, kann unter der Last von schnellen, kräftigen Bewegungen reißen.
•  Die empfindlichen Knochen können verschleißen und dann einfach brechen.

1 Fuß kann mehr als das Körpergewicht anheben – 

und er kann den Körper hochschnellen und den Aufprall abfangen.

Im Inneren des Fusses sind die Muskeln, die den Fuß formen.

Die Muskeln, die den Fuß bewegen, sind hauptsächlich im Unterschenkel.

Als grobe Übersicht kann folgendes dienen:

•  Die Muskeln vorn am Unterschenkel ziehen aufwärts: den Vorderfuß, die Außenseite des Fusses, die Zehen.
•  Die Muskeln an der Rückseite ziehen den Fuß nach unten und die Innenseite des Fusses nach oben.

Die 2 Wadenmuskeln in jedem Bein gehören zu den kräftigsten im Körper des Menschen.

Sie senken des Fuß, indem sie an der Achillessehne ziehen und bewirken damit, daß der Fuß selbst schwere Lasten anheben kann.

Die Muskeln vorn am Unterschenkel sind schwächer

und lassen mit der Zeit immer weiter nach, während die Wadenmuskeln kürzer werden. Hierdurch entsteht ein deutliches Ungleichgewicht in Kraft und Leistung.

Die Schwäche der vorderen Muskeln verursacht die Einwärtsneigung des Fusses:
Während die starken Wadenmuskeln die Innenseite des Fusses nach oben ziehen, sind die Muskeln vorn zu schwach, um auszugleichen.

Und je größer die Einwärtsneigung, desto höher die Gefahr, umzuknicken.

Die Schwäche der vorderen Muskeln ist auch der Grund, sich fast ausschließlich mit den starken Wadenmuskeln zu bewegen und die Muskeln vorn zu entlasten.

Dies führt nicht nur zu der Angewohnheit, bevorzugt auf dem Vorfuß zu tanzen; auch die Neigung, sich einfach nur mit dem Vorderfuß abzustoßen, um voranzukommen, hat hier ihre Ursache.
Hierbei wird die Achillessehne überstrapaziert und kann schließlich reißen.

Vor allem ist es wichtig, die Muskeln an der Rückseite des Unterschenkels zu dehnen.

Kaum etwas bekämpft besser die Verkürzung der Wadenmuskeln, und hilft, Schäden an der Achillessehne und Knöchelverletzungen zu vermeiden.

So dehnt man die Wadenmuskeln:

Stehen Sie auf einem Bein und setzen sie das andere so weit wie möglich nach hinten. Dann schieben sie langsam das Körpergewicht auf diesen Fuß.
Drücken Sie die Ferse zum Boden bis sie spüren, wie sich der Wadenmuskel dehnt.

Und so dehnt man die Muskeln vorn am Unterschenkel:

Stellen Sie sich auf ein Bein und ziehen Sie das andere Bein hinter sich nach oben bis die Ferse das Gesäß berührt. Fassen Sie dazu den Vorderfuß – so dehnen Sie nicht nur den Unterschenkel sondern auch den Fuß und die Zehen.

Wir trainieren, um das Gleichgewicht zwischen den Muskeln vorn und an der Rückseite des Unterschenkels zu verbessern.

So trainieren Sie die Wadenmuskeln:

Stellen Sie sich auf eine Treppenstufe und halten Sie sich irgendwo fest, um stabil zu bleiben. Stehen Sie nur auf dem Vorderfuß

Calf Muscles Workout

Jetzt heben Sie Ihr Körpergewicht indem Sie den Standfuß herunterdrücken.
Senken Sie dann vorsichtig die Ferse bis sie Fühlen, wie sich Ihre Wade dehnt.

Calf Muscles Workout

Das Trainieren der verschiedenen Muskeln vorn

ist wichtig, um die Einwärtsneigung auszugleichen – also anders gesagt: um ein Umknicken zu vermeiden.
Denken Sie daran, daß die Muskeln, die Sie arbeiten lassen wollen, den Fuß heben und senken. Ahmen Sie diese Funktion nach:

Setzen Sie sich auf den Boden, beugen Sie das Knie und stellen Sie den Fuß mit der Ferse auf den Boden.
Heben und senken Sie nun den Vorderfuß gegen den Zug eines elastischen Bandes oder lassen einen Trainingspartner den Fuß herunterdrücken und so die Gegenkraft herstellen.

Flinke Füße ...

Das Training der Muskeln, die den Fuß bewegen, ist auch wichtig für die Beweglichkeit dieses komplexen Systems.

•  Benutzen Sie die Treppen, wann immer Sie Gelegenheit dazu haben.
Verwenden Sie bewußt die Füße, um Ihren Körper treppauf zu heben und um treppab den Aufprall abzufangen und Rollen Sie den Fuß von den Zehen über die Ballen zur Ferse ab.
•  Fassen und heben sie ein Handtuch oder einen Bleistift mit den Zehen.

 

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Aktualisiert: 30.04.2011