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Muskelspiele – Fitnesstraining im Tanzsport:
Brust ’raus!

Text: Kerstin Lange       Fotos und Grafik: Helmut Römhild

 

Brusmuskel Training

Übungen für die Brustmuskeln an einer ‘Butterfly’-Maschine.
Wichtig ist, daß die Maschine die Arme leicht nach hinten zieht und so die Brustmuskeln dehnt.

Geradehalten ...

Typisch für den Standardtänzer ist die gerade, aufrechte Haltung. Sie dient dazu, die Lage des Schwerpunkts zu kontrollieren während der Tänzer sich über’s Parkett bewegt.

Um eine optimale Körperform zu erreichen ist es notwendig, dabei die Brust nach vorn zu bringen.

... und Brust ’raus!

‘Brust ’raus’ bedeutet, die Schulterblätter gegen die Rückseite des Brustkorbs zu ziehen. Das erledigen die Muskeln auf dem Rücken und an der Seite des Körpers.
Die Brust wird also in Wirklichkeit durch diese Muskeln ausgedehnt.

Beim Ausdehnen der Brust müssen die Brustmuskeln allerdings mitspielen und sich ausdehnen, so weit wie möglich.
Aber recht häufig tun sie gerade dies nicht – und machen damit dem Tänzer einen Strich durch die Rechnung: Alle Mühe, die Balance zu halten, ist umsonst, aus dem dem Tänzer wird eine traurige Figur, mit hängenden Schultern, krumm und schief: ein Verlierer.

 

Die Brustmuskeln können verhindern, daß der Tänzer den Oberkörper optimal hält.

Die Brustmuskeln neigen dazu, sich zu verkürzen.

Diese Verkürzung ist nicht krankhaft, sondern ein natürlicher Vorgang, ausgelöst durch die besondere Struktur der Muskelfasern.
Sie zieht die Schultern nach unten und vorn, macht den Rücken rund.

Die Neigung zum Verkürzen nimmt mit der Zeit zu und wird stärker, wenn die Muskeln größer und kräftiger werden: Die nach vorn herabhängenden Schultern von Bodybuildern und Boxern sind der Preis, den diese Athleten für ihre gewaltige Burstmuskulatur zahlen.

Wenn ein Tänzer versucht, die Brust ‘herauszustrecken’, also auszudehnen, muß der Tänzer gegen den Widerstand der Brustmuskeln arbeiten.
Je kürzer die Muskeln sind, desto mehr Widerstand leisten sie.
Und je kürzer die Muskeln sind, desto mehr Kraft ist notwendig um den Oberkörper in die richtige Position zu bringen: Anstatt sich gut zu halten kämpft der Tänzer ständig gegen die Brustmuskeln.

Krafttraining erhält die Beweglichkeit und hilft, die Effekte der Verkürzung zu vermeiden.

 

Disclaimer


‘Workout’ im Tanzsport.

Damit sich Standardtänzer scheinbar mühelos zur Musik bewegen können, benötigen sie eine bemerkenswerte Fitness. Denn schon das 1 mal 1 der richtigen Haltung erfordert Kraft und ein optimales Zusammenspiel von Bändern, Sehnen und Muskeln.

Einfach nur zu tanzen reicht nicht aus, um Kraft und Beweglichkeit zu erhöhen.
Im Gegenteil: Tanzen bedeutet, das System der Bänder, Sehnen und Muskeln stundenlang arbeiten zu lassen, es unnachgiebig auszunutzen, herauszuholen was möglich ist und mehr.

Krafttraining ist notwendig, um die Anforderungen des Sports auszugleichen und damit der Körper die ehrgeizigen Ziele überhaupt erreichen kann.

In einer Reihe von Artikeln informiert Ballroom über Anatomie und beschreibt Übungen, die Kraft und Beweglichkeit verbessern und so gegen Verletzungen schützen.

Fitnesstrainerin Ute Römhild, Trainer Assistent Marc Moder und unser Model Martina zeigen, wie’s geht und informieren über die Hintergründe.

Falsch ausgeführte Übungen sind gesundheitsschädlich!
Sprechen Sie mit einem Fitnesstrainer, wenn Sie ein Krafttraining planen und trainieren Sie nur unter Aufsicht eines Fitnesstrainers.

 

Ute Römhild and Marc Moder stellen ihr Fachwissen zur Verfügung.

Ute Römhild

Ute Römhild

Fitnesstrainerin
TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de

Marc Moder

Marc Moder

Trainer Assistent
TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de

Die Fotos wurden im Fitness-Studio des TSV Glinde aufgenommen. Wir bedanken uns für die Unterstützung.

TSV Glinde e.V.

TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de


Es gibt 2 Brustmuskeln, den großen und den kleinen Brustmuskel,

Pectoralis major und Pectoralis minor, jeweils auf der linken und rechten Vorderseite des Körpers.

Sichtbar ist nur der große Brustmuskel. Er bedeckt den kleinen Brustmuskel und gibt der Brust des Mannes die charakteristische Form.

Der große Brustmuskel besteht aus 3 Teilen: Einer beginnt am Schlüsselbein, einer am Brustbein und an der elastischen Verbindung der 4. und 5. Rippe und einer am oberen Ende der Gewebehülle, die den langen Bauchmuskel, den Rectus, umkleidet.

Die 3 Teile vereinigen sich am Oberarmknochen.
Der große Brustmuskel liefert die Kraft für besonders starke Armbewegungen wie Ziehen, Schieben und Umklammern.

Auch der kleine Brustmuskel besteht aus 3 Teilen. Sie sind an der 3., 4. und 5. Rippe angewachsen und vereingen sich am äußeren oberen Ende des Schulterblatts.

Der Muskel zieht das Schulterblatt nach vorn herunter gegen den Brustkorb und stabilisiert es.

Pectoralis_Major frontal view

Pectoralis_Minor frontal view

Dehnen: Der beste Weg zur perfekten Haltung.

Dehnen heißt, einen Muskel zu strecken, eventuell sogar über das normale Maß hinaus.
Die Brustmuskeln zu dehnen ist wichtiger, als sie zu vergrößern und zu kräftigen; denn nur Dehnung kann die natürliche Verkürzung der Brustmuskeln aufhalten.

Brustmuskel-Training, das auf die Beweglichkeit abzielt, verbindet Muskelarbeit mit Dehnen, denn Dehnen wird als besonders effektiv eingeschätzt, wenn es direkt zusammen mit Belastungsübungen ausgeführt wird.

Dehnen ist also entweder Teil der Übungsfolge oder geschieht unmittelbar nach dem Training.

So dehnt man die Brustmuskeln:

Vielleicht haben Sie Glück und können auf einer ‘Butterfly’-Maschine trainieren, die nach jedem Vorwärtsdrücken die Arme leicht nach hinten zieht und so die Brustmuskeln dehnt.

Hier ist eine einfache Alternative:
Den Arm auf Schulterhöhe heben und anwinkeln, den Ellenbogen gegen einen Türrahmen legen, dann den Körper vorwärts bewegen und so den Arm vorsichtig nach hinten drücken.

Pectoralis stretch backward pull

Brusmuskelübungen, die mit Dehnen kombiniert werden können.

Die Brustmuskeln werden für kraftvolle Armbewegungen benötigt und die Übungen ahmen diese Bewegungen nach: Drücken, heben und senken der Arme gegen Widerstand, Umklammern.

Sie konzentrieren sich auf die 3 Teile des großen Brustmuskels, wobei der kleine Brustmuskel automatisch mittrainiert wird.

So lassen sie die Brustmuskeln arbeiten:

Sie benötigen keine Maschine, um die Brustmuskeln zu trainieren.

•  Schwimmen ist das beste Training für die Brustmuskeln und ist überhaupt gut für die Kondition.
•  Liegestütz sind eine gute Übung. Setzen Sie babei die Hände etwas weiter auseinander als die Schulterbreite.
•  Befestigen Sie ein elastisches Übungsband über dem Kopf am Türrahmen oder der Decke. Ziehen Sie mit ausgestreckten Armen vor dem Körper das Band nach unten heran.

Das Herabziehen der Arme gegen einen Widerstand kann auch auf einer Trainings-Maschine gemacht werden.

Pectoralis Machine Workout

 

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Aktualisiert: 27.12.2010