Ballroom

 

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Besser tanzen mit Yoga: Optimales Aufwärmen.

Gastbeitrag: Lubosch Bublák       Bearbeitung: Kerstin Lange      
Fotos: Zur Verfügung gestellt von Lubosch Bublák / Bearbeitung: Helmut Römhild

Adho Mukha Svanasana ...
Adho – was? Na gut, wir können die Haltung auch ‘Hinabschauender Hund’ nennen.

 

Yoga Hund

Um Yoga zu üben, muss man natürlich nicht Sanskrit lernen –  es reicht aus, die Haltung einzunehmen, um die Wirkung zu spüren.

Tiere vollführen instinktiv Bewegungen, die für sie gut sind; und ähnlich wie Hund oder Katze dehnen auch wir uns sprichwörtlich zum Wohlbefinden aus.

 

Ein Hund mit Gesicht nach unten ...

Der Name der Haltung ‘Adho Mukha Svanasana’ heißt übersetzt: Ein Hund mit Gesicht nach unten.

Die Wirkung:
Wie jede Yoga-Haltung wirkt auch diese an ein Dreieck erinnernde Stellung sowohl körperlich als auch mental.

Wer weiß, in welchem Abstand Füße und Hände zu setzen sind und was bei der Streckung im ‘Hinab-Hund’ zu berücksichtigen ist, wird überrascht sein über die Reichhaltigkeit ihrer Wirkungen.

Zuerst wird man die Oberarme anspannen, indem sie den Oberkörper weg von den Händen drücken; die Muskulatur des Schultergelenks wird gedehnt.

Gleichzeitig werden in den Händen die Daumenballen zum Boden gehalten, um den Belastungsdruck in den acht Handwurzelknochen (Handgelenk) gleichmäßig zu verteilen.
Dass wir uns hierbei die Oberarm-Außenrotation zunutze machen, zudem auch mit einem Gewölbe üben können, das von den Handmittelknochen gebildet wird, sei nur am Rande erwähnt.

 

Lubosch Bublak

Gastautor: Lubosch Bublák

Yoga-Lehrer und ehemaliger Turniertänzer,
Mitglied im
BDY, VYLK, Tanzmedizin Deutschland e.V.
www.ashtanga-yoga-kiel.de


Besser tanzen mit Yoga.

In einer kurzen Reihe wird Lubosch Bublák spezielle Yoga-Haltungen vorstellen, die Tänzern helfen, unmittelbar vor einem Turnier Körper und Geist in Einklang zu bringen.

Sie ermöglichen nicht nur, die körperlichen Strukturen wie Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke in eine ausgeglichenere Form von Kraft und Entspannung zu bringen, sondern bewirken darüber hinaus eine fühlbare Stressverminderung.

Nur ein stressfreier ‘tänzerischer Organismus’ kann bekanntlich die Musik bestmöglich ‘vertanzen’.

Auch wenn die Inder während ihres Yoga-Übens vor 5000 Jahren nicht unbedingt an den Langsamen Walzer oder an Samba gedacht haben mögen, können wir Tänzer von Yoga profitieren, indem wir auch mit einem kürzeren überschaubaren Ergänzungsprogramm die Grundlage für ein bewussteres Tanzen schaffen.

Kein Turniertänzer der Welt hat vor einem Wettbewerb Zeit, ein vollständiges Yoga-Programm zu üben. Das muss auch nicht sein, denn die yogischen Übungen sollen ein Ergänzungstraining darstellen. Sie müssen leicht auszuführen sein und wie eine Wundermedizin schnelle Wirkung zeigen.

 

In den Beinen rührt sich etwas.

Was der Einsteiger unmittelbar spürt, ist, dass sich in seinen Beinen etwas rührt:
Kaum versucht er, die Fersen zum Boden zu bewegen, schon melden sich seine rückwärtigen Oberschenkel mit einem leisen Schmerz, ebenso die Kniesehnen, vor allem aber die häufig verspannten Wadenmuskeln.

Der aufmerksam Übende wird dann bemerken, wie sich der Kopf schwerer anfühlt, (nur scheinbar steigt mehr Blut in den Kopf!) wie die Atmung beginnt, schneller zu gehen.

Und so wie der oben angesprochene Hund oder Katze nach dem Dehnen wieder munter sind und losspringen, kann auch der Yoga-Übende unmittelbar nach dem Üben dieser Haltung von einem wohligen Gefühl berichten und sich erfrischt und bereit fühlen für die anstehende Aufgabe.

Konkret hilft der ‘Hinabschauende Hund’, indem er manche Muskeln kräftigt, gleichzeitig andere dehnt und generell Verspannungen in Schultern und Rücken löst – auf die sanfte Art von innen heraus.

Die Dreiecksform, also die einfache Umkehrhaltung, beruhigt den Organismus, in dem sie das Herz entlastet und die Atmung ruhiger macht.

Der ‘Hinabschauende Hund’ hilft bei Müdigkeit oder nervlicher Anspannung, und der Übende hat danach gleichsam eine neue Sicht auf die Dinge, spürt Erleichterung, Wohlgefühl, ist ruhig und frei.

Beste Voraussetzungen für “Sechs Mal die 1”!

Wie profitiert der Tänzer von dieser Haltung?

Für ein bewusstes Tanzen ist es notwendig, dass die Muskulatur Kraft aufbauen kann, gleichzeitig aber auch dehnbar ist, ohne dabei verletzt zu werden. Dafür ist Wärme erforderlich.

Der ‘Hinab-Hund’ ist eine gute Möglichkeit, diese Wärme aufzubauen und damit gerade die Rückseite der Beine bestmöglich zu dehnen, die Fußgelenke und Kniegelenke weicher zu machen.
Durch geführte Tiefenatmung bekommt der Körper zudem den notwendigen Sauerstoff.

Mit mit dieser Übung kann der Tänzer seinen Körper auf die für den Tanz notwendige Betriebstemperatur bringen und die Muskulatur harmonisch vorbereiten.

Denn warum sollte es sich ein Tänzer unnütz schwer machen und durch ein nimmermüdes Auf-der-Stelle-Hüpfen seine Muskulatur verhärten – oder endlos das Parkett umrunden?

Negativer Stress vor einem Wettbewerb macht eher steif und hemmt.
Der ‘Hinab-Hund’ hilft dem Tänzer, diesen Stress abzubauen, führt ihn stattdessen zu einer wachen Gelassenheit.

Übrigens: Tänzerinnen können vor einem Turnier den ‘Hinab-Hund’ üben, ohne dass die Frisur Schaden nimmt. Sie heben den Kopf einfach etwas an und blicken nach vorn zwischen die Hände.

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Aktualisiert: 29.04.2009